Die Bibel
Die Bibel – Ihre besondere Autorität
…hochgeschätzt und schwierig zugleich…
Sie ist Gottes Wort in Menschenwort.
Sie ist Urzeugnis unseres Glaubens und enthält
grundlegende Glaubenserfahrungen.
Sie ist Träger der Heilsbotschaft und Wahrheit.
I.) Allgemeine Infos
Seit dem 4. Jahrhundert ist die Bibel ein Sammelbegriff aller Schriften des alten und neuen Testaments.
Sie besteht aus 73 Einzelschriften, davon 46 im alten und 27 im neuen Testament.
Ohne die Bibel gäbe es kein Christentum. Sie beeinflusst unsere abendländliche Kultur, Kunst und Musik.
Die Sprache der Bibel, eine Sprache von vor 2000 bis 3000 Jahren, kann uns Schwierigkeiten bereiten.
II.) Die Bibel als Buch des Wortes Gottes
Die Bibel ist Urzeugnis unseres Glaubens. Sie enthält grundlegende Glaubenserfahrungen und ist Träger der Heilsbotschaft und Wahrheit.
Es sind „Heilswahrheiten“, auf die wir uns im Leben und im Sterben verlassen können.
Zur Inspiration (lat. Eingeben/ einhauchen) der Bibel:
im Mittelalter:
„Verbalinspiration“ – Autor der Bibel ist der Sekretär Gottes. Das Wort ist direkt vom heiligen Geist eingehaucht worden. Die Bibel ist das pure Wort Gottes, das auf jeden Fall unfehlbar ist.
heute:
Die Bibel ist Gotteswort in Menschenwort. Sie ist eine Sammlung von Büchern und Texten, die erst eine mündliche Tradition hatten. Die Bibel ist nicht am Schreibtisch entstanden. Es war ein Prozess über mehrere Generationen.
Fazit:
Die Bibel ist nicht pures Gotteswort, aber auch nicht pures Menschenwort. Sie ist Gottes Wort, weil sie Gottes besondere Offenbarung in der Geschichte Israels und in Jesus Christus bezeugt und aufbewahrt. Sie ist Menschenwort, weil sie zeitbedingt von Menschenhand geschrieben ist.
III.) Das Problem der Grausamkeiten in der Bibel
Kann ein solches Buch wirklich von Gott sein!?
Plagenerzählungen, Schreckensvisionen, und sogar Folterandrohungen…?!
Was ist zu bedenken?!
Wir können unsere ethischen Maßstäbe des 21. Jahrhunderts nicht einfach auf die Situation von vor 2000 Jahren und älter übertragen.
Das Gottesbild der Bibel hat eine Entwicklung durchgemacht.
Gott ist nicht verfügbar; er lässt sich nicht festlegen und bestimmen.
Biblische Aussagen über Zorn und Strafe sind meist nachträgliche Deutungen - die eigenen Aggressionen werden auf Gott übertragen.
Neben den Grausamkeiten darf man andere Stellen in der Bibel nicht übersehen.
IV.) Das Problem des Patriarchalen in der Bibel
Die Bibel ist ein Buch, dass aus männlichem Blickwinkel und von Männerhand geschrieben worden ist.
Die Bibel ist in einer patriarchalen Kultur entstanden.
Das „Patriarchale“ erstreckt sich besonders auf die Gottesbezeichnungen, die häufige Ausblendung der Frauen und die zeitbedingte Rolle der Frau.
VI.) Der „sozialkritische“ Aspekt der Bibel
Die Bibel ist Anwältin für die Würde des Menschen. Sie gibt Impulse dafür, wie soziale Gerechtigkeit funktionieren kann.
Sie ist Ratgeber, aber auch Spiegel, in dem ich mein Tun und Handeln reflektieren und kritisch hinterfragen kann.
„Die Bibel lehrt, wie man zum Himmel gehe
und nicht, wie der Himmel gehe.